Gentechnik inklusive Klonen

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Viele halten die Möglichkeiten mittels Gentechnik Einfluss auf die Gene der Kinder zu nehmen zumindest für unethisch. Aber wieso soll der Mensch sich durch Gentechnik (inklusive Klonen) nicht aussuchen sollen, welche Erbanlagen er seinen Kind geben will? Die Partnerwahl oder künstliche Befruchtungen sind ja auch akzeptiert. Wollte man wirklich verhindern das Menschen auf die Gene ihrer Kinder Einfluss haben, müsste der Partner unter allen Menschen ausgelost werden.

Klonen ist in aller Munde, trotzdem gibt es viel Irrglaube der im Umlauf ist.
Das Klonen mit kopieren verwechselt wird, ist häufig anzutreffen.
Aber ein Klon ist der Originalperson niemals so ähnlich, wie zwei eineiige Zwillinge zueinander. Denn ein Klone hat vielleicht, genauso wie der eineiige Zwilling, die gleichen Erbanlagen (kann also rund maximal genauso "ähnlich" sein), wird aber in einem anderem Umfeld aufwachsen. Er wird unter anderem zu einer anderen Zeit und mit wahrscheinlich mit anderen Eltern geboren, beides hat wohl einen starken Einfluss auf die Entwicklung einer Person.

Ein weiterer Irrglaube ist, das sich Kopierfehler beim Klonen über Generationen sammeln und irgendwann der Genpool keine lebensfähigen Menschen mehr hervorbringen kann. Fallt nicht auf die Enterprise Logik herein!
Wenn ganze Generationen geklont werden, wird das meist mit mehrere Individuen geschehen. Gendefekte (oder Genfehler) werden aber sicherlich nicht bei allen gleich auftreten (der Klonprozess wird mehrmals ausgeführt werden, so das Fehler die dort entstehen jedes mal Andere sind), so dass bei jeder Generation auch Individuen entstehen, bei denen das Erbgut "Ok" oder sogar "besser" (Gendefekte können sich auch positiv auswirken) als beim Original sind. Wenn dann diese für die nächste Klongeneration auswählt werden, kommt wieder die Evolution zum Zuge. Auch diese "Gesellschaft" würde also der Evolution unterworfen sein.

Auch in Verbindung mit der Gentechnik ist der Mensch oft überheblich. Er denkt mit seiner Technik wäre er der Natur überlegen, zum Beispiel das Evolution langsam im Verhältnis zu den Möglichkeiten der Gentechnik ist. Bakterien brauchen für Evolutionsschritte Stunden, zum Beispiel bei der Anpassung an ein Immunsystem. Virtuellen Evolution können im Sekundenbereich liegen. Alles was unsere Gentechnik bisher zutage gebracht hat, ist mehr oder weniger das umpflanzen von Genen einer Zelle in eine Andere, und auch um dabei etwas sinnvolles zutage zu bringen brachte sie Jahre.
Mit all unserer Gentechnik die wir haben, können wir es nicht mit vielen Lebewesen aufnehmen, die sich zur Anpassung nur auf die Evolution stützen, siehe AIDS, Ebula oder der gewöhnlichen Erkältung. Unser eigenes Immunsystem ist jeder von ihr unabhängigen, heute zur Verfügung stehenden Technologie weit voraus.

Gefahren der Genmanipulation

Der Mensch betreibt Genmanipulationen schon seit Tausenden von Jahren ohne zu wissen, was er da eigentlich macht. Jetzt wo er es weiß und es sogar steuern könnte, darf er es nicht mehr oder wird es gefährlich?
Denn auch Zucht ist nichts anderes als Genmanipulation, zum Beispiel werden die Gene von Tiere durch Zucht (Partnerwahlverfahren) so vermehrt, das sie die bevorzugten Eigenschaften entwickeln. Hunde unter anderen haben ähnliche aber trotzdem andere Gene als Wölfe, sehen ja auch schon seit der Geburt anders aus. Nur hat der Mensch bei der Zucht bei Lebewesen meist nicht unbedingt die besten Eigenschaften gefördert. Bei den meisten Lebewesen zur Nahrungsgewinnung, wurde am Ende eigentlich nur auf mehr Ertrag gesetzt. Heutige Getreidesorten bringen ein vielfaches an Ertrag von den ursprünglichen Sorten. Wer sagt das die Inhaltsstoffzusammensetzung noch die gleiche ist? Wer sagt das bei einer Pflanze die seit Tausenden von Jahren auf Ertrag gezüchtet wurde, nicht ungesunde Inhaltsstoffe entstanden sind? Nur weil Zucht seit Tausenden von Jahren bekannt ist, heißt das noch lange nicht das sie auch "natürlich" ist. Wir kennen ja auch schon seit Tausenden von Jahren die Kriegsführung, trotzdem halte ich Krieg für schlecht.
Mit der Gentechnik haben wir heute ein Werkzeug in der Hand, womit wir die Lebewesen gezielter verändern können als mit Zucht, unter anderem um sie mehr Vitamine erzeugen lassen können. Warum das nicht nutzen?
Natürlich ist mit dem besseren Wissen der Genwissenschaft, auch größerer Schaden möglich. Das ist aber bei allen Wissenschaften so. Wollen wir sie deshalb alle verbieten?

Eine weitere Gefahr wird darin gesehen, dass die Gentechnik dazu missbraucht wird "bessere" Menschen zu schaffen, die dann den "normalen" Menschen "schaden". Der Mensch wird niemals in der Lage sein einen "besseren" Menschen durch Genmanipulation zu "herzustellen". Der Grund liegt nicht darin, das er einen Mensch durch Genmanipulation nicht in geeigneter Weise verändern könnte, sonder darin das er nicht weiß wie, beziehungsweise was ein "besserer" Mensch ist.
Ist ein größeres Gehirn "besser"? Wenn das Gehirn größer ist, sind die durchschnittlichen Wege zwischen den Nervenzellen auch länger und damit wahrscheinlich die Gedankengänge langsamer, andersherum gibt es heute schon Menschen die sich mit ihren "kleinen" Gehirnen erstaunlich viel merken können (siehe photographisches Gedächtnis). Die "Software" ist vielleicht doch ausschlagebener.
Aber das ist ja wahrscheinlich nicht mal das Hauptproblem. Denn die Frage ist ja: Was ist besser?
Ist es besser ist schneller Laufen zu können (durch z.B. mehr Beinmuskulatur) oder mehr Energie zu sparen (durch weniger Beinmuskulatur). Was soll denn das Ziel der Menschheit sein? Sich alles merken zu können?
Wir können vielleicht Menschen für die nächste Generation spezialisieren, aber ob wir sie, wenn sie ausgewachsen (wenn die "Software" gut genug ist), auch noch wirklich brauchen ist nicht gesagt.