Interstellare Weltraumreisen

Home Philosophie vorgehender Text: Warum keine Orbitaltürme gebaut werden nächster Text: Künstliche Intelligenz

Ich kenne da einen Weg jemanden auf fast Lichtgeschwindigkeit zu bringen. Gar nicht doll teuer und fast schon mit heutiger Technik zu realisieren. Man baut einen großen äußerst leistungsstarken Laser, mit einen Strahldurchmesser von rund 2 Meter, richtet diesen Laser dann auf das Ziel aus (zum Beispiel Alpha Centauri) stellt einen Mensch davor und löst ihn aus. Wenn er die Atome schnell genug auf fast Lichtgeschwindigkeit bringt, sollte das Muster nicht zerstört werden, da durch die Zeitdiletation dafür keine Zeit bleibt. Allerdings den Menschen wieder aus den Strahl zu holen, könnte schwierig werden. ;)
Scherz beiseite. Bei so langen Zeitspannen, wie sie für die Erforschung des interstellaren Weltraums benötigt werden (Jahrzehnte bis Jahrhunderte), darf auch nicht die gesellschaftlichen Entwicklungen vergessen werden. Die Reisen der Hygens oder Voyager Sonden zum Beispiel lagen in der Größenordnung von Jahrzehnten. Ich weiß nicht wer sich noch daran erinnert, was für PC's im Verhältnis zu heute vor 10 Jahren im Umlauf wahren und wie die Menschen sich damals die "Zukunft" in 10 Jahren vorstellte. Wenn das ganze auf Jahrhunderte ausgedehnt wird, die ja solche Reisen zu Nachbarsternen mit konventionellen Antrieb kosten würden, wird dies noch krasser. Was ist in 100 Jahren möglich? Wie wird die Gesellschaft dann aussehen?
Man stelle sich nur mal vor, es wird eine Multigenerationenschiff zum nächsten Solarsystem losgeschickt. Über welche neue Technologie wird die Menschheit verfügen, bevor das Schiff auch nur die Oortschewolke, beziehungsweise das Sonnensystem, hinter sich gelassen hat?
Die Technologie und mit ihr die Gesellschaft entwickelt sich exponentiell und auch nicht kontinuierlich/gleichmäßig. Vielleicht verbringt in 50 Jahren ein Teil der Bevölkerung sein Leben größtenteils in "virtuellen Realitäten" (machen heute schon einige), für solche Menschen wäre es dann nicht so wichtig, ob sie und ihre Nachfahren auf der Erde oder in einen Raumschiff sind. Sie würden sich also nicht in einem Raumschiff eingesperrt fühlen. Vielleicht kommt ein Durchbruch bei der Lebensverlängerungstechnik und die Menschen können dann theoretisch Millionen Jahren leben. Was zählen dann ein paar Jahrhunderte? Wieso nicht seinen "Körper so verändern das der "Mensch" dann zwischen den Sternen leben kann. Oder wenn Menschen sich "digitalisieren" lassen können, können sie sich per Laser mit Lichtgeschwindigkeit übertragen lassen. Die (Empfangs-) Station im anderen Solarsystem wird durch Roboter (die sich reproduzieren können?) aufgebaut. Dazu reicht es eventuell schon, dass von diesen Robotern nur wenige Gramm dorthin gelangen. Womit auch höhere "Erschließungsgeschwindigkeiten" erschwinglich werden, wenn die Aufbauroboter mit nahe Lichtgeschwindigkeit reisen.
Sicherlich werden nicht alle Menschen auf einen dieser "Züge" aufspringen, aber einige schon. Selbst ein Millionstel der heutigen Bevölkerung sind immer noch 6000 Menschen! Also ist es durchaus wahrscheinlich, dass der Mensch, in welcher Form auch immer, den Weltraum besiedelt.
Wieso überhaupt den tiefen Weltraum erkunden? Vielleicht finden wir in ein paar Jahrzehnten etwas das viel interessanter ist (zum Beispiel andere Universums). Vielleicht ist das der Grund warum wir kein anderes intelligentes Leben am Nachthimmel sehen, er ist einfach nicht interessant genug.
Die Gründe für die Weltraumbesiedlung sind zu berücksichtigen. Neue Rohstoffe für die Erde zu erschließen, fällt bestimmt aus. Ihr Transport ist einfach zu teuer und schon heute sind Technologien abzusehen, die neue Rohstoffe für die Erde von fernen Sonnensystemen überflüssig machen. Es ist unter anderem sicherlich leichter, tiefer in die Erdoberfläche zu graben, als in benachbarten Sonnensystemen. Auch können wir zur Zeit nicht wirklich Rohstoffe vernichten, sondern nur umwandeln, in der Zukunft werden wir damit bestimmt auch noch besser (siehe Recycling). In Zukunft werden wir auch Materialien immer besser einzusetzen können, zum Beispiel für mehr Anwendungen und sparsamer.
Neuen Lebensraum in Massen zu erschließen bringt nur etwas, wenn er auch gebraucht wird. In allen Industrie- oder Hochtechnologieländern sind die Geburtenzahlen aber eher abnehmend.
Forschung zu betreiben ist sicherlich mit Teleskopen, Robottern und nur kleineren Missionen (nicht die Besiedlung eines ganzen Planeten) günstiger zu betreiben.
Damit ein Planet im großen Stil natürlich besiedelt werden kann, sind wohl Jahrhunderte nötig, bei der rasanten technischen Entwicklung, stehen diese wohl der Menschheit nicht zur Verfügung, ohne das sie zwischendurch etwas "besseres" findet. Es wird dann höchstens kleiner Gruppen von "Außenseitern" geben, die ein solch "rückständiges" Leben vorziehen.

Trotzdem ist die Erforschung des Weltraums sicherlich nicht zu teuer. Vielleicht wäre das Geld dafür auch gut bei der Lösung der Probleme auf der Erde angebracht. Aber selbst wenn, würde es wirklich dahin fließen und wäre es dort besser angelegt? Zig Billiarden für Rüstung und Politik (Wahlen und Verwaltung) auszugeben sind Ok, obwohl sie noch nie wirklich was gebracht haben. Aber Milliarden für Raumfahrt, der wir so was wie Wetterprognose, Teflon und das Satellitenfernsehen zu verdanken haben, sind zuviel? Die Erkundung anderer Planeten hilft auch zum verbessern unseres Wissens über unseren Planeten (Wie ist er entstanden?...), um unter anderem Erdbebenvorhersage oder das finden von Rohstoffen auf der Erde zu verbessern. Allein das könnte ein vielfaches der Gelder wieder einbringen.
Wenn nachgerechnet wird, hat die Weltraumforschung schon heute wahrscheinlich mehr eingebracht als dafür ausgegeben wurde (es reicht wahrscheinlich schon nur den Zweig Sattelitenübertragung zu betrachten) und eine Menge Arbeitsplätze geschaffen, ganz zu schweigen von der Lösung von vielen Problemen auf der Erde, zum Beispiel Schutz vor Unwettern (Früherkennung rettet Leben!), Versorgung von abgelegenen Teilen der Erde mit Informationen.

Sonden verdanken wir indirekt auch Menschenleben. Die Entwicklung von Interplanetaren Sonden (Sonden zu anderen Planeten), hat die Entwicklung von Geräten und Methoden zur Erforschung von Planeten aus den Orbit vorangetrieben. Auf der Erde kann ein Forschungsteam zu einer Stelle geschickt werden, die erforscht werden soll, oder Messstationen aufgebaut werden, zum Beispiel für Wetterprognosen. Auf anderen Planeten wir das schwierig. (Der Mond geht gerade so noch.) Also wurden Geräte und Methoden entwickelt mit denen Planeten von einer Sonde aus beobachten und erforschen werden kann, die dann später, als sie billiger waren, auch für die Erforschung der Erde eingesetzt werden konnten. Billiger wurden sie schon dadurch, dass sie nicht mehr entwickelt werden mussten, somit entfielen zumindest die Kosten für die Entwicklung und auch Fehler konnten größtenteils nach dem ersten Einsatz behoben werden. Mit besseren Kameras, können besser Wetterprognosen erstellt werden oder auch Zunahmies erkannt werden, bevor sie die Küste erreichen.

Rohstoffen können mit Hilfe von Sonden schon aus den Orbit geortet werden oder es können zumindest Hinweise auf Rohstoffe gefunden werden. Wie das genau gemacht wird, weiß ich auch nicht genau, auf jedenfalls sind auch oft Rechenverfahren mit denen die Daten bearbeitet ausschlaggebend. Eisenerzvorkommen zum Beispiel verändern das Magnetfeld der Region, solche Veränderungen können aufgespürt werden. Auch Veränderungen im Gravitationsfeld können aufgespürt werden, für die Gravitation die ein Stoff erzeugt ist seine Masse ausschlaggebend, das heißt über Flächen wo ein weniger dichter Stoff lagert (z.B. sehr viel Erdöl) ist die Gravitation geringer als sie sein müsste, wenn dort ein dichterer Stoff lagern würde (mit gleichem Volumen).
Auch Strahlungen kann aus dem Orbit gemessen werden. Ob nun Radioaktive Strahlung um Radioaktive Erze (oder Atommeiler/Atommüllkippen ) zu finden oder andere langwellige Strahlung die die Planetenkruste ganz oder teilweise durchläuft.
Wissen über andere Planeten hilft unseren eigenen besser zu verstehen, zum Beispiel wie er entstanden ist, wie ist die Wetterdynamik (ein Weiteres Beispiel außer der Erde für Wetterentwicklungen ist, um deren Gesetze zu erkennen, hilfreich), wie sich Vulkanausbrüche oder ähnliches auswirken oder auch Architekturplatten Dynamik (das sind die Erdkrustenschollen).

Grundlagenforschung lohnt sich also doch!

Fazit: Weltraumforschung ist nützlich und wird wahrscheinlich auch weiterhin betrieben werden. Ob aber jemals eine Weltraumzivilisation entsteht, wie sie in der heutigen science fiction beschrieben wird, ist sehr fraglich.