Was für Gründe sprechen also für Aberglaube:
1) Zivilisationsgedächtnis: Nicht alle Zusammenhänge werden bei ihrem ersten Auftreten auch gleich Wissenschaftliche fundiert untersucht und ihre Hintergründe aufgedeckt. Hinzukommt, dass nicht alle wissenschaftlichen Untersuchungen Hundertprozentig richtig sind. Oft werden Dinge übersehen oder falsch dargestellt. Wenn nun Zusammenhänge bedeutend waren und von den Menschen weitergegeben wurden, ohne eine stichfeste Begründung, können sie als Aberglaube angesehen werden. Es wird z.B. als Aberglaube angesehen, dass es Unglück bringt unter einer Leiter durchzugehen. Es ist aber durchaus gefährlicher unter einer Leiter durchzugehen, als sie zu umgehen. Denn wo eine Leiter steht, sind oft auch Menschen am arbeiten und wo gearbeitet wird, da fallen auch mal Hämmer.
2) Der Placeboeffekt: Nun gibt es aber sicherlich auch Aberglauben der objektiv gesehen, keine direkten oder nicht mehr einen Grund hat (z.B. ein vierblättriges Kleeblatt oder andere Glücksbringer). Diese können aber immer noch über einen Placeboeffekt arbeiten. Wenn jemand glaubt ein Glücksbringer bringt ihm Glück, wird er eher (Unterbewusst) von einem Erfolg ausgehen und danach Handeln, indem er mehr auf Erfolg spekuliert und mehr investiert. Dadurch wird er auch eher Erfolg haben. Wegen seines Glücksbringers, wird er also öfter sein Ziel erreichen und der Glücksbringer hilft ihm so. Das Ganze ist dann wahrscheinlich sogar selbstverstärkend.